Männerehren kränken – Burschentag versenken!

Vom 29.10 bis zum 31.10 soll in Jena der sogenannte „Burschentag“ der „Allgemeine Deutsche Burschenschaft“ (ADB) stattfinden. Beteiligt euch an unserer Fahrraddemonstration gegen den Burschentag am Samstag, den 30.10, Startpunkt ist 12:00 Uhr am Jahnplatz in Jena-West. Die Demonstration wird entlang einiger Burschenschaften zu dem “Fair Resort Hotel” in Lobeda Ost führen, wo die Veranstaltung stattfindet. Falls ihr kein Fahrrad fahren wollt oder könnt, stoßt gerne bei der Endkundgebung zu uns, wir planen gegen 14 Uhr da zu sein. 
 
Aufruf: 
Vom 29.10 bis zum 31.10 soll in Jena der sogenannte „Burschentag“ der „Allgemeine Deutsche Burschenschaft“ (ADB) stattfinden. Im ADB sind gegenwärtig 29 Burschenschaften versammelt, deren Mitglieder in diesem Zeitraum Jena heimsuchen werden oder, im Fall der „Arminia auf dem Burgkeller“ hier ohnehin beheimatet sind. Zentrale Veranstaltungsräume für den Burschentag sind neben der „Grünen Tanne“ am Camsdorfer Ufer vor allem das Fair Resort Wellness-Hotel am äußersten Rand von Lobeda-Ost.
Auch wenn es sich bei der ADB nicht um den neofaschistischen Dachverband „Deutsche Burschenschaft“ handelt, sind die ADB und ihre Mitglieder keinesfalls harmlos. Ihre Jenaer Repräsentanz stellt ihre Räumlichkeiten beispielsweise wiederholt der AfD als Veranstaltungsräume zur Verfügung und mindestens zwei ihrer Mitglieder sind in der AfD aktiv und haben für diese bei Kommunalwahlen kandidieren oder sind sogar Parteifunktionäre in der Nachwuchs-Orga „Junge Alternative“. Da ist es kein Wunder, wenn auch mal der AfD-Flügel-Mann Stephan Brandner für einen Vortrag eingeladen wird: scheinbar stoßen dessen ebenso wirre wie gefährliche Ansichten in der „Arminia auf dem Burgkeller“ auf lebendiges Interesse.  
Zudem sind Burschenschaften eine Vermittlungsinstanz zwischen einem sich radikalisierenden Konservatismus, den die Thüringer CDU auch ohne die Eskapaden eines Hans Georg Maaßen nahezu exemplarisch darstellt, und einem konsolidierten neonazistischen bis rechtsterroristischen Milieus. So ist der Jenaer CDU-Aktivist Heiko Ziemer stolzes Mitglied der Arminia auf dem Burgkeller und kann beim gemeinschaftlichen Besäufnis schon mal den nächsten Versuch einer AfD-Beteiligung an einer CDU-geführten Landesregierung planen. 
Doch damit nicht genug! Die Kritik an der ADB, wie an Burschenschaften im Allgemeinen darf nicht stehen bleiben beim Nachweis und der Darstellung ihrer neonazistischen Netzwerke. Ihr männerbündisches Auftreten, ihr Sexismus und ihre LGBTIQ*-Feindlichkeit machen sie nicht nur zu unangenehmen Zeitgenossen, sondern eine Bedrohung für all diejenigen, die nicht in ihr Streichholzschachtel-Weltbild passen – sei es indem sie, einen sexistischen und LGBTIQ*-feindlichen Normalzustand unterstützen; sei es indem sie, wie der Normannia-Burschi Christian Heilmann jüngst in einem Jenaer Bus, auch selbst Hand anlegen und einfach vermöbeln, was sie stört. Selbiges gilt für den im burschenschaftlichen Milieu omnipräsenten Nationalismus mit Hang zum völkischen Denken. 
Die Trostlosigkeit und die Zumutungen des Spätkapitalismus lassen sich halt leichter ertragen, wenn man sich in die Gemeinschaft des Männerbundes oder gleich einer ganzen Nation, ein ganzes Volk zurückziehen kann  – mit mitunter handfesten Folgen für alle, die das nicht können und oder aus sehr guten Gründen nicht wollen. Burschenschaften sind die reaktionäre Antwort auf Entfremdung, Vereinzelung und die mittelständische Angst vor dem Abstieg. Doch anstelle des Kampfes um eine menschlichere, solidarische und befreite Gesellschaft, zielen ihre Pseudo-Krisenlösungen auf Ausschluss, Trennung und Spaltung einer ohnehin schon gespaltenen Gesellschaft. Sie verdoppelt vielmehr das falsche Schlechte, statt es zu kritisieren, zu bekämpfen und aufzuheben.
Die ADB im Allgemeinen und die Jenaer Arminia auf dem Burgkeller sind ohne Zweifel Akteure der gegenwärtigen rechten Mobilisierung gegen Geflüchtete, Feminismus und alles, was Teil einer offenen, bunten und lebenswerten Gesellschaft ist. Und der Burschentag ist nicht nur Grund für ein hemmungsloses Besäufnis, sondern auch ein Ort der Vernetzung und Ermächtigung für all diese Akteure. Wenn wir die gegenwärtige rechte Mobilisierung stören wollen, müssen wir auch die lokalen Akteur*innen und ihre Netzwerke zu einem Ziel antifaschistischen Engagements machen. Es gibt also mehr als genug Gründe, den Burschentag der ADB in Jena nicht unkommentiert zu lassen – stören wir die bierseelige Gemütlichkeit rechter Burschenschaftler.
 

Auch in eurer Nähe: Burschenschaften in Jena West

Mit diesem Flyer wollen wir darauf aufmerksam machen, dass es in eurer Umgebung Burschenschaften gibt, welche von außen teilweise nicht erkennbar sind.

Es ist uns ein Anliegen, Burschenschaften und die dazugehörigen Ideologien des Nationalismus und Elitarismus, ihren Sexismus und Antifeminismus, sowie ihre Verstrickungen in die extrem rechte Szene aufzuzeigen. Ausführlichere Informationen zu Burschenschaften in Jena findet ihr hier: https://elendimstudierendenmilieu.blackblogs.org

Damit die Kritik etwas konkreter werden kann, erachten wir es als sinnvoll, Burschenschaften in ihrer Nachbar*innenschaft bekannter zu machen. Folgende besonders problematischen Burschenschaften gibt es in Jena West:

 

Burschenschaft Teutonia Jena“

Die Burschenschaft Teutonia hat ihren Sitz Am Steiger 17, auf dem
Weg zum Landgrafen. Nachdem früher auch noch extrem rechte Beschlüsse des damaligen Dachverbands „Deutsche Burschenschaft“ mitgetragen wurden, bemüht sich diese Burschenschaft mittlerweile um ein liberales, “weltoffenes” Image.

Nichtsdestotrotz greifen die meisten Kritikpunkte wie Sexismus und Elitarismus weiterhin und auch die Abgrenzung nach rechts müsste deutlicher sein, denn ein reines Lippenbekenntnis reicht dabei nicht aus.

Vielmehr ist zu beobachten, dass weiterhin eine große Nähe zu den anderen Burschenschaften in Jena, wie zu der Armina besteht, was sich unter anderen an der gemeinsamen Teilnahme an Feierlichkeiten wie dem 200-jährigem Stiftungsfest zeigt.
Arminia allerdings hat eine große Nähe zur AfD, trotzdem sehen sie sich weiterhin als Brüder an:

So sieht keine Distanzierung von Rechts aus!

 

Alte Burschenschaft auf dem Burgkeller Jena in der DB“

Diese Burschenschaft in der Frommanstraße 6, zwischen Lutherstraße und Jahnplatz, ist die letzte Verbindung in Jena, welche in dem extrem rechten Dachverband „Deutsche Burschenschaft“ (DB) organisiert ist. Unter anderem aufgrund der Forderung nach einer Art Ariernachweis für Mitglieder traten im Jahr 2008 viele Burschenschaften aus diesem Dachverband aus, so auch die Burschenschaft „Arminia auf dem Burgkeller“. Da einige Mitglieder mit diesem Austritt nicht einverstanden waren, spalteten sie sich ab und gründeten die „Alte Burschenschaft auf dem Burgkeller Jena in der DB“, um diesen Dachverband erneut beizutreten. Dies ist damit als ein klares Bekenntnis zu deren neonazistischer Ideologie zu bewerten.

Darüber hinaus besteht eine enge Partnerschaft mit der Burschenschaft „Germania Leipzig“, welche in der extrem rechten Prepperszene aktiv ist. Dies zeigt sich auch an personellen Überschneidungen, so ist Andreas H. Koch, welcher enge Kontakte mit den Neonazistrukturen „Knockout 51“ und den „Jungen Nationalen“ pflegt, sowohl in der „Alten Burschenschaft auf dem Burgkeller in der DB“, als auch bei „Germania Leipzig“ und „Rugia Greifswald“ Mitglied.

Wichtig: Von außen ist diese Burschenschaft kaum oder garnicht erkennbar. Daher ist es umso wichtiger, über sie Bescheid zu wissen, denn das heißt, dass sich potenziell gefährliche Neonazis direkt in eurer Nachbar*innenschaft wohl fühlen.

Diesen Flyer könnt ihr gerne hier als pdf runter laden und verteilen: JenaWest

 

Auch in eurer Nähe: Burschenschaften in Jena Ost

Mit diesem Flyer wollen wir darauf aufmerksam machen, dass es auch in eurer Umgebung Burschenschaften gibt. Es ist uns ein Anliegen, diese und die dazugehörigen Ideologien des Nationalismus und Elitarismus, ihren Sexismus und Antifeminismus, sowie ihre Verstrickungen in die extrem rechte Szene aufzuzeigen. Ausführlichere Informationen zu Burschenschaften in Jena findet ihr hier:
https://elendimstudierendenmilieu.blackblogs.org
Damit die Kritik etwas konkreter werden kann, erachten wir es als sinnvoll, Burschenschaften in ihrer Nachbar*innenschaft bekannter zu machen. Folgende besonders problematischen Burschenschaften gibt es in Jena Ost:

 

Burschenschaft Arminia auf dem Burgkeller zu Jena“

Das Verbindungshaus dieser Burschenschaft ist im Haus der „Grünen Tanne“ in der Karl-Liebknecht-Straße 1, direkt an der Camsdorfer Brücke.

Schon öfter ist sie dadurch aufgefallen, dass die Jenaer AfD (welche ansonsten Probleme bei der Suche nach Veranstaltungsorten hat) dort herzlich Willkommen ist.

Darüber hinaus sind auch Arminia-Mitglieder selbst in der AfD aktiv, so trat beispielsweise Lucas Saalfrank bei den Kommunalwahlen 2019 für diese Partei an. Zudem war Robert Mochrie, ebenfalls Arminia-Mitglied, der stellvertretende Vorsitzende der „Jungen Alternative“ (JA), welches die Jugendorganisation der AfD ist. Diese beiden Mitglieder versuchten außerdem, einen Burschen-schaftsverband innerhalb der AfD zu gründen, was allerdings scheiterte.

 

Jenaische Burschenschaft Germania“

Auch die Burschenschaft in der Seidelstraße 12 hat enge Verbindungen zu der AfD. Insbesondere Tim Beutler und Alexander Claus sind dabei erwähnenswert. Tim Beutler gehört mittlerweile fest zur Jenaer AfD und tritt auch öffentlich für diese auf. Bei Facebook teilt er zudem Beiträge, welche unter anderem eine Nähe zur Identitären Bewegung und eine Sympatie für die US-amerikanische, extrem rechte Alt-Right Bewegung zeigt. Alexander Claus war zudem Beisitzender im Landesvorstand der „Jungen Alternativen“. Ab 2014 wohnte für eine Weile auch Torben Braga in der Burschenschaft Germania. Dieser war Sprecher des äußerst rechten Burschenschafts-Dachverbandes „Deutsche Burschen-schaft“ (DB), bis er angefangen hat, im Büro von Björn Höcke zu arbeiten. Auch mit weiteren Akteuren der radikalen rechten Szene hatte er enge Kontakte, beispielsweise mit der Initiative „Wir lieben Meiningen“, welche Stände auf Rechtsrockfestivals und Thügida Aufmärsche organisiert.

Die Nähe dieser Burschenschaften zur insbesondere in Thüringen sehr weit am rechten Rand stehenden AfD und weiteren Verbindungen in die rechte Szene sind äußerst problematisch.

Diese Burschenschaften sollten daher nicht als harmlose Studentenverbindungen betrachtet werden, welche “alte Traditionen” pflegen, sondern als das erkannt werden, was sie sind:
Sammelbecken und Orte der Vernetzung für Nazis, Sexisten und andere Personen mit menschenverachtenden Einstellungen, welche nicht geduldet werden sollten!

 

Diesen Flyer könnt ihr gerne hier als pdf runter laden und verteilen: JenaOst

BURSCHIS SIND PEINLICH

Was sind Burschenschaften?

Sie sind die politische Form der Studentenverbindung und haben den ideologischen Anspruch, gesellschaftlich zu wirken. So weit so gut, doch was heißt das, gesellschaftlich zu wirken? In Ihrem Fall, die urbruschenschaftlichen Werte „Ehre, Freiheit, Vaterland“ zu vertreten und zu propagieren. Teils bedeutet das auch, der Blut-und-Boden-Ideologie (rassistisch definierter Volkskörper mit “eigenem” Siedlungsgebiet) und/oder dem völkischen Nationalismus (Konstrukt von “Volk”, das auf angebliche ethnisch-biologische und/oder ethnisch-kulturelle Einheiten zurückgeht und Unterschiede zwischen besseren bzw. schlechteren “Völkern” unterstellt) nahe zu stehen. Zudem sind die meisten Burschenschaften reine Männerbünde, was kann da schon Gutes bei raus kommen?

Warum sind sie peinlich?

Burschenschaften vertreten die genannten traditionalistischen Werte und meinen, diese durch ihre Männerbündeleien, ihren Nationalismus und ihre teils engen Verbindungen zu Faschisten (NPD, Dritter Weg, AfD, Die Rechte, Thüringer Heimatschutz (damit auch NSU)) zu verteidigen. Durch das Aufeinandertreffen von konservativen bis rechten Männern ist Sexismus an der Tagesordnung. Teilweise wird Frauen* eine biologische Schwäche zugeschrieben. Unter anderem stellt sich dies durch die Unmöglichkeit einer Mitgliedschaft für Frauen* dar. Auch werden Frauen* objektifiziert (Stichwort: “schönes Beiwerk”), ihnen wird nicht der Rang als gleichwertiger Mensch beigemessen und vieles mehr. Stattdessen wird ein traditionelles Männlichkeitsbild von Härte, Standhaftigkeit, Wehrhaftigkeit und Opferbereitschaft bedient.

Da sie in ihrer ideologischen Entwicklung irgendwo vor 100 Jahren stehen geblieben sind und die alte “Vornehmheit” hochhalten wollen, z.B. erkenntlich an ihrer lächerlichen Kleidung, glauben sie die “gesellschaftliche Elite” zu sein. Daraus folge wiederum eine Abwertung gesellschaftlich deprivilegierter Gruppen. Natürlich könnte mensch diese Kritikpunkte noch viel weiter ausführen, aber dafür ist an dieser Stelle leider kein Platz, doch wir möchten euch ermutigen, selbst etwas weiter zu recherchieren!

Wo solltet ihr aufpassen?

Es folgt eine kleine Liste von bekannten Burschenschaften in Jena. Wenn ihr dort zum Beispiel zu Partys eingeladen werdet, solltet ihr euch überlegen ob ihr euch mit diesen Gestalten abgeben wollt. Falls ihr als Menschen, die in eines ihrer Feinbilder passen und/oder weiblich gelesen werdet, dort auftaucht, solltet ihr damit rechnen angegangen zu werden.

Lasst euch von ihrem teils rassistischen, nationalistischen, homophoben und frauenfeindlichem Gedankengut nicht einschüchtern, aber bleibt vorsichtig.

 

Jena West (07743)

Teutonia

(Verbindungen u.a. eines hochrangigen alten Herrens ins Neonazi Milieu)

  • Adresse: Am Steiger 17

Alte Burschenschaft auf dem Burgkeller in der DB

(Mitgliedschaft im neo-faschistischem Dachverband “Deutsche Burschenschaft” (DB))

  • Adresse: Frommannstr. 6

Jena Ost (07749)

Arminia

(Aktive AfD-Politiker als Mitglieder und gibt AfD Veranstaltungsräume)

  • Adresse: Karl-Liebknecht-Straße 1 (Camsdorfer Ufer)

Germania

(Verbindung zu AfD und Neonazi-Milieu)

  • Adresse: Seidelstraße 12
    07749 Jena

Zentrum (07743)

Andere Verbindungsformen wie: Corps Saxonia

  • Knebelstraße 2

 

Auch gibt es in und außerhalb von Jena noch andere Studentenverbindungen (Sängerschaften, Landmannschaften etc.), die teils zusammen mit den Burschenschaften agieren, bzw. äußerst fragwürdige Ideologien vertreten.

Den Flyer als PDF findet ihr unter dem Text, verteilt diesen gern in eurer Nachbar*innenschaft und in euren Freund*innenkreisen.

Für weitere Infos lest gern hier weiter: https://rechercheportaljenashk.noblogs.org/

Den Flyer zum Ausdrucken gibts hier: Flyer (PDF)